Hier kommt die Zusammenfassung unseres letzten Treffens, die wichtigsten Termine für die nächsten Wochen und die Tops und Flops der Klimaberichterstattung.
Das letzte Treffen.
Input von: Benedikt Narodoslawsky, Journalist bei der Wiener Wochenzeitung Falter
Wie bekommt man mehr Platz für die Klima- und Umweltberichterstattung? Diese Frage haben wir uns mit Benedikt Narodoslawsky gestellt. Er hat im Frühling 2021 das “Natur”-Ressort des Falter ins Leben gerufen. Wie ihm das gelungen ist, hat er uns beim letzten Treffen erzählt.
Die Kernpunkte:
- Er musste viel Vor- und Überzeugungsarbeit leisten.- Der Name ist prägend und wichtig! Ein Klima-Ressort hätte Themen zur ökologischen bzw. Biodiversitätskrise nicht entsprechend untergebracht, ein Nachhaltigkeits-Ressort wäre inhaltlich vorbelastet und würde einen abgegriffenen Begriff bedienen.
- die Befürchtung, dass seit dem Schaffen des Ressorts, andere diese Themen nicht mehr mitdenken müssen, hat sich nicht bewahrheitet. Im Gegenteil: Natur-Themen sind nun auch in anderen Ressorts stärker vertreten.
Übrigens: Laut Benedikt darf die Idee für das Ressort gerne auch von anderen Medien geklaut und übernommen werden!
Und hier kann man sich für den Falter-Natur-Newsletter anmelden: https://www.falter.at/natur
Top/Flop des Monats - Klimaberichterstattung, die aufgefallen ist
TOP
Klimaaktivismus in Afrika, Der Tagesspiegel:
Während Greta Thunberg heute wohl für 99% der Weltbevölkerung ein Begriff ist, finden andere Klimaaktivist:innen noch immer kaum Eingang in Debatten. Der Tagesspiegel will das ändern und im Rahmen eines Rechercheprojekts ein Jahr lang Klimaaktivist:innen aus Afrika begleiten.Die Rolle der Medien, The Guardian:
Welche Verantwortung und welche Schuld tragen Medien in der Kommunikation der Klimakrise? Das ist eine Frage, die in unserer Runde schon oft diskutiert wurde. Auch die zwei Journalisten Mark Hertsgaard (The Nation) und Kyle Pope (Columbia Journalism Review, Covering Climate Now) haben sich für den Guardian hierüber Gedanken gemacht.
FLOP
Diskussion mit Folgen, Ö1:
Falsche Balance ist gefährlich - das zeigte jüngst ein Beitrag, in dem einem Lobbyisten des Think Tanks "Agenda Austria" Raum gegeben wurde. Das journalistische Argument besteht darin, mehr Reibung zu erzeugen. Doch es hätte einschlägigere Expert:innen zu dem Thema gegeben. Nicht genügend, setzen!
Eine unkomplexe Randnotiz, Der Falter:
Beim Klimawandel wird es immer heißer? - sorry, es ist etwas komplexer. Und eigentlich gar nicht so schwer. Vielleicht beim nächsten Mal, lieber Falter?
Und sonst so? - Aktuelle Fakten, Events und Initiativen
Wer zu unserem Arbeitstreffen für “Bestandsaufnahme Klimajournalismus” bzw. "Lokaljournalismus" kommen will, kann sich hier auf Doodle eintragen:
Wenn ihr dazu Fragen habt, schreibt uns gerne!
Zur deutschen Bundestagswahl hat die taz beschlossen, die Klimaberichterstattung weiter in den Fokus zu rücken. Ganz nach dem Motto: Klima ist nicht alles …
… aber ohne Klimapolitik ist alles nichts.
Wir sind gespannt!K3 Preis für Klimakommunikation
Er soll Menschen, Initiativen, Projekte und Redaktionen aus dem deutschsprachigen Raum auszeichnen, denen es in besonderer Weise gelungen ist, „gute Klimakommunikation“ zu leisten. Dabei geht es um Kommunikation zu Klima und Klimawandel, die einerseits wissenschaftlich fundiert ist, die andererseits aber auch neue Wege geht, um Menschen für Klimaschutz zu motivieren und zu aktivieren.Bewerbungsschluss ist der 23. Juli 2021
Eine Umfrage von Wolfgang Blau, Visiting Research Fellow am Reuters Institute for the Study of Journalism an der Universität Oxford, versucht festzustellen, ob und wie Nachrichtenmedien ihre Methoden und redaktionelle Organisation verändern, um über den den Klimawandel zu berichten und zu untersuchen, welchen Herausforderungen Journalist:innen in ihrer Berichterstattung zu Klimathemen begegnen.
Unser nächstes Treffen.
05.JULI 2021, 18:00-19:30
mit Nora Laufer, Wirtschaftsredakteurin bei DER STANDARD
Wer in Österreich vom Klimajournalismus spricht, muss im gleichen Satz auch Nora Laufer erwähnen: Sie berichtet wöchentlich über Themen rund um Klimapolitik, Umwelt und Landwirtschaft. Wir sind gespannt auf ihre Einblicke und ihren Input.
Hier der Link zur Anmeldung für das nächste Online-Treffen:
https://docs.google.com/forms/d/e/1FAIpQLSe3GhqwGmfeQrXLIRoOCfYkPbVOzUi0QelBCpNuNnj9-Bw_Qg/viewform?usp=sf_link
Wir freuen uns auf weitere spannende Treffen und Diskussionen!
Liebe Grüße
Clara, Katharina und Veronika